Die Inzidenzen steigen, auch die Belegung der Krankenhäuser mit Corona-Patient:innen steigt stetig an, eine Entspannung ist nicht in Sicht. Die Staatsregierung scheint nur eine einzige konkrete Maßnahme in Betracht zu ziehen: eine Maskenpflicht für Schüler:innen.
Eine Maskenpflicht oder ein Abstandsgebot bei Kulturveranstaltungen wird ebenso wenig diskutiert wie die Schließung von Clubs oder gar eine 3G-Regel am Arbeitsplatz. Ein Lockdown für ungeimpfte Personen wird explizit ausgeschlossen.
Dabei sprechen die Zahlen in den Krankenhäusern eine klare Sprache: Kinder und Jugendliche sind nur in sehr seltenen Ausnahmefällen wegen Corona in der Kinderklinik. Wenn sie dort aufgenommen werden, dann deshalb, weil aktuell andere Infekte auf weniger trainierte Immunsysteme treffen . Wegen Corona im Krankenhaus sind ungeimpfte Erwachsene und Menschen, die durch ihr Alter und Vorerkrankungen besonders gefährdet sind.
Warum es dann trotzdem eine Rückkehr zur Maskenpflicht für Schüler:innen geben soll, hat wahrscheinlich einen einfachen Grund: diese lässt sich leichter verordnen und durchsetzen als alle anderen Einschränkungen. Der Effekt auf die Belegung von Krankenhäusern dürfte bestenfalls symbolisch sein.
Sabine Kohwagner von Initiative Familien dazu: “Es ist beschämend, dass sich Kinder und Jugendliche wieder einmal mehr einschränken sollen, um Erwachsene zu schützen, die sich nicht impfen lassen wollen. Wenn wirklich weitere Einschränkungen notwendig sind, müssen sie dort ansetzen, wo sie die Belastung des Gesundheitswesens wirklich reduzieren: bei Erwachsenen, die nicht geimpft sind”.