Zur Herabsetzung der Obergrenze für das Elterngeld
Initiative Familien fordert ein Umdenken. Sparmaßnahmen dürfen nicht wieder bei Familien zuerst ansetzen.
Fachkräftemangel, Bildungsdefizite, pandemie bedingte Lücken, Inflation und jetzt auch noch die Herabsetzung das Elterngeldanspruchs auf 150.000 € Familieneinkommen.
Ein solcher Beschluss wäre ein Schlag ins Gesicht für viele Familien und Paare, die hart arbeiten und mit Hilfe des Elterngeldes das erste Jahr nach der Geburt eines Kindes finanziell überbrücken.
“Es ist erschütternd, dass wieder einmal Familien die gesellschaftliche Gruppe sind, die besonders von Sparmaßnahmen betroffen sind und insoweit gegenüber anderen Personen benachteiligt werden”, sagt Katrin Lena Greiner, Vorsitzende von Initiative Familien e.V. “Die Streichung des Elterngeldes ist ein katastrophales Signal gegen Kinder, gegen die partnerschaftliche Vereinbarkeit von Beruf und Familie und gegen die Chancengerechtigkeit”, so Greiner weiter. Wieder einmal werden Familien belastet, die gerade nach den vergangenen Jahren und in der aktuell sehr angespannten Lage jede Unterstützung brauchen.
Anpassung des Elterngeldes – ein Rückschritt für die Gleichberechtigung
“Diese Entscheidung wird in einer Zeit des eklatanten Fachkräftemangels in Bildungseinrichtungen getroffen, in der der Rechtsanspruch auf U3-Betreuung kaum erfüllt werden kann”, stellt Vorstand von Initiative Familien Heike Riedmann fest. “Hinzu kommt: Fällt das Einkommen einer der beiden Elternteile komplett weg, halbiert sich schnell das Familieneinkommen. Ein Fakt, der bei momentan hohen Lebenshaltungskosten, fehlender Kinderbetreuung und einer ohnehin schon eingetretenen pandemiebedingten Retraditionalisierung der Mütter, Familien hart trifft.”
Nach Angaben der Bertelsmann-Stiftung fehlen bundesweit mehr als 380.000 Kita-Plätze. Das bedeutet, dass viele Paare nicht die Möglichkeit haben, ihr Kind betreuen zu lassen, um selbst zu arbeiten. „Wenn weder Elterngeld umfassend gezahlt wird, noch Betreuungsplätze zur Verfügung stehen, muss konstatiert werden, dass Kinder mehr und mehr zum Privatvergnügen werden. Was eigentlich eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sein sollte, wird vermehrt zur Rechenaufgabe für manche Familien, die sich dann im Zweifel gegen Kinder entscheiden“, so Riedmann. „Dabei würden sich Investitionen in Kinder und Familien auch langfristig wirtschaftlich auszahlen. Nur so können wir Menschen gut ausbilden, gleichberechtigte Partnerschaften leben und gesellschaftlichen Wohlstand sichern.“ – fügt sie hinzu.
Initiative Familien e.V. ist daher überzeugt, dass Politik und Gesellschaft umdenken müssen. Die Lösung kann nur lauten, jetzt an den richtigen Stellen zu investieren, um zukunftsfähig zu werden!