Die Initiative Familien begrüßt die Entscheidung des Berliner Senats, die Maskenpflicht für Schulkinder der ersten bis sechsten Klasse aufzuheben. Spätestens mit der Verfügbarkeit wirksamer Impfstoffe für Erwachsene, insbesondere gefährdete Personen, stehen die Kosten ganztägiger Maskierung von Kindern in der Schule in keinem Verhältnis mehr zu dem vermuteten Nutzen.
Wir freuen uns besonders darüber, dass die scheidende Bildungssenatorin bei ihrer Entscheidung explizit den Rat von Psycholog*innen und Kinderärzt*innen ernst genommen hat, die die negativen Wirkungen der Maskenpflicht auf die Sprachentwicklung, das Erlernen von Rechtschreibung und die Lesefähigkeit betonen. Wie die Bildungssenatorin halten wir es für zentral für das Wohlbefinden und die soziale und kognitive Entwicklung von Kindern, dass sie die Mimik ihrer Lehrer*innen und Mitschüler*innen sehen und auch selbst frei lachen, reden und Gesicht zeigen können.
Auch für ältere Schülerinnen und Schüler ist es eine große Belastung, den ganzen Tag im Unterricht Maske zu tragen. Das erkennt die Bildungssenatorin auch an, wenn sie ältere Schüler*innen deswegen von der Maskenpflicht bei Klassenarbeiten entbindet, um ihre Leistungsfähigkeit nicht zu beeinträchtigen. Der nächste logische Schritt ist es, allen Schülerinnen und Schülern das Tragen von Masken in der Schule freizustellen.
Wichtig zur Bewältigung der Pandemie ist die Impfung von Erwachsenen, insbesondere älteren und vorerkrankten Personen. Übertragungen finden nach dem jetzigen Kenntnisstand häufiger im häuslichen und anderen Bereichen statt als in der Schule. Es ergibt keinen Sinn, Kinder und Jugendliche durchgehend in der Schule zu maskieren, wenn sie sich in der Freizeit und zu Haus mit größerer Wahrscheinlichkeit anstecken können. Die Belastungen durch die Maskenpflicht an Schulen ernst zu nehmen und die Pflicht aufzuheben ist der richtige Weg.