“Initiative Familien” fordert klare und schnelle Öffnung nicht nur für Kitas und Grundschulen, sondern auch für weiterführende Schulen in allen Bundesländern

“Initiative Familien” erneuert ihren Aufruf an die Politik, Schulen und KiTas mit Hygienekonzepten zu öffnen und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen wirklich zu priorisieren. Bestehende Hygienekonzepte, Schnelltests, mehr Busse und Investitionen in Unterrichtsräume können Bildung dauerhaft in Präsenz möglich machen. Die starke Belastung, die eine ganze Generation durch Schließung von Bildungseinrichtungen in Kombination mit Kontaktbeschränkungen und Wegfall von Freizeitmöglichkeiten erleidet, muss endlich von der Politik beachtet werden. Die Landesregierungen müssen jetzt die Empfehlungen von Kinderärzt:innen, Psycholog:innen und der Kultusministerkonferenz umsetzen.

Noch immer haben sich Bund und Länder nicht auf eine gemeinsame Öffnungsstrategie für Schulen und KiTas einigen können. Wie viel Bildung in Präsenz jetzt möglich wird und wie lange Schulen und KiTas noch geschlossen bleiben, hängt wieder von jedem einzelnen Bundesland ab.

“Initiative Familien“ appelliert an die Landesregierungen, Grundschüler:innen wie von der Kultusministerkonferenz gefordert, ab dem 15. Februar wieder zurück an die Schulen zu lassen. Gleichzeitig müssen KiTas wieder für alle Kinder geöffnet werden und es muss auf eine schnelle und sichere Öffnung der Schulen auch für alle anderen Altersstufen hingearbeitet werden.

Angesichts des Bekenntnisses von Bund und Ländern im heutigen Beschluss zur Priorität von Schulen und KiTas bei Öffnungen sind aus Sicht der „Initiative Familien“ die nächsten Schritte klar:  „Die jüngeren Kinder müssen in den nächsten beiden Wochen bundesweit in ihre KiTas und Schulen zurückkehren dürfen. Dass die älteren Schüler:innen nach dann fast drei  Monaten Komplettschließung immer noch keine klare Perspektive auf Präsenzunterricht haben, steht allerdings im deutlichen Gegensatz zur geäußerten Priorität von Bildung. Auch für ältere Schüler:innen braucht es ein konkretes Angebot, wie Bildung in Präsenz ermöglicht wird.“ Stufenpläne, in denen die weitere KiTa- und Schulöffnung zeitgleich mit Lockerungen in allen anderen Bereichen stattfindet oder eine langsame Öffnung von Bildungseinrichtungen über mehrere Monate hinweg, wie im vergangenen Jahr, sind nicht akzeptabel. 

“Warum nicht alle Schulen mit Hygienekonzepten – wie sie im Arbeitsumfeld ausreichend sind – bundesweit geöffnet werden können, erschließt sich weder aus den Infektionszahlen und Erkenntnissen über die Verbreitung des Virus durch kleine Kinder, noch aus einer Vielzahl an Studien und Analysen zur Rolle von Schulen bei der Verbreitung von Corona” so Stephanie Schläfer. “Dabei treten die negativen Folgen durch die Schließungen mit jedem Tag deutlicher und bei immer mehr Kindern zu Tage” Stephanie Schläfer weiter: „Dass auf die zahlreichen Warnungen von Kinderärzte:innen, Kinder- und Jugendpsychiater:innen oder  Schulpsycholog:innen immer noch viel zu wenig gehört wird, halten wir für äußerst fahrlässig. Umso wichtiger ist es jetzt, dass sich alle Ministerpräsident:innen ihrer Verantwortung für Kinder, Jugendliche und Familien bewusst sind.“ Tagesaktuell hat die Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf die Ergebnisse des zweiten Teils ihrer COPSY Studie vorgestellt, wonach sich im zweiten Lockdown 85% aller Kinder und Jugendlichen durch die Corona-Krise äußerst oder ziemlich belastet fühlen.

Sichere Öffnungen von Bildungseinrichtungen müssen daher schnell erfolgen und dürfen nicht davon abhängen, ob die Inzidenz in einem ganzen Bundesland schon einen gewissen Grenzwert unterschreitet. Notwendig ist ein evidenzbasiertes Vorgehen, das die konkrete Infektionslage und die räumlichen und personellen Möglichkeiten vor Ort in den Blick nimmt

Endlich umgesetzt werden müssen auch die Empfehlungen der Kultusministerkonferenz zu einem umfänglichen Infektionsschutz durch den Einsatz von Schnelltests, zusätzlichen Bussen und Investitionen in Unterrichtsräume. Diese Maßnahmen werden auch von medizinischen Fachgesellschaften für einen Schulbetrieb unter Pandemiebedingungen empfohlen und sind nach aktuellem Stand auch gegen die neuen Varianten des Virus wirksam. „Leider hat sich die Bund-Länder-Runde heute nicht zu einer Finanzierung der von der KMK am Montag zurecht geforderten Maßnahmen geäußert“, so Zarah Abendschön-Sawall. „Wir fordern die Bundes- und Landesregierungen wie auch die kommunalen Träger auf, hier zügig entsprechende Mittel für einen pandemiesicheren Bildungsbetrieb zur Verfügung zu stellen.“ 
Alle Kinder, Jugendlichen und ihre Familien brauchen jetzt genauso wie Erzieher:innen, Lehrer:innen sowie Kita- und Schulleiter:innen eine klare Perspektive für die Rückkehr zum Präsenzbetrieb. Seit Auftreten der Pandemie in Deutschland waren Schulen hierzulande mehr als die Hälfte der Zeit (teilweise) geschlossen. Die Folge davon sind Bildungskarrieren, die schon im frühen Stadium empfindlich beeinträchtigt worden sind. Die Aufgabe unserer ganzen Gesellschaft muss nun sein, den entstandenen Schaden so gut wie möglich zu begrenzen. Die von der Kultusministerkonferenz geforderten Angebote zum Aufholen vorn Lernrückständen können dafür nur ein erster Schritt sein. “Initiative Familien” begrüßt daher ausdrücklich den Vorschlag von Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne für einen gemeinsamen Schul- und KiTa-Gipfel von Bund und Ländern.


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