Forderungen zur finanziellen Entlastung und Unterstützung von Familien
Initiative Familien unterstützt das Forderungspapier der Bundeselternvertretung und bekräftigt, dass Familien jetzt dringend Unterstützung brauchen.
Aus dem Brief:
Der inflationsbedingte Anstieg von Lebensmittel-, Energie- und Heizkosten bereitet uns allen große Sorge und stellt uns in der Gesellschaft vor erhebliche Probleme. Besonders hart trifft diese Situation Familien. Sie benötigen mehr Lebensmittel, verbrauchen mehr Strom und auch ein Kinderzimmer muss beheizt werden. Viele Eltern profitieren zwar von mehreren Entlastungspaketen der Regierung, für zahlreiche Familien sind diese aber nicht ausreichend. Die Maßnahmen, die gezielt die Familien im Land unterstützen sollen, wie etwa das erhöhte Kindergeld, sind ein Anfang. Sie erreichen jedoch nicht alle Familien und reichen bei weitem nicht aus, um die finanziellen Mehrbelastungen der Familien aufzufangen.
Zudem wird es für Eltern und Personensorgeberechtigte immer schwieriger, Kindererziehung und Arbeit in Einklang zu bringen und somit ein ausreichendes Familieneinkommen zu erwirtschaften. Noch immer kommt es überall zu erheblichen Betreuungseinschränkungen. Notbetreuung, Gruppen- als auch Komplettschließungen beherrschen den bundesweiten Alltag in der Kindertagespflege und den Tageseinrichtungen für Kinder. Wer sein Kind zu Hause betreut, kann nicht gleichzeitig im Büro oder auf der Arbeitsstelle erscheinen. Dabei hilft es kaum, dass manchen die Möglichkeit der Arbeit aus dem Home-Office offensteht. Produktive Arbeit neben gleichzeitiger Kinderbetreuung ist eine utopische Vorstellung derjenigen, die diese Erfahrung noch nicht gemacht haben.
Es ist notwendig, akute Betreuungseinschränkungen aufzuheben und grundsätzlich Betreuungslücken zu schließen. Eine tatsächlich bedarfsgerechte Kinderbetreuung sicherzustellen, ist die zentrale Grundlage für Eltern, durch die eigene Erwerbstätigkeit jenseits von Armut zu leben. Insbesondere, wenn sie alleinerziehend und kinderreich sind oder untypische Arbeitszeiten haben. Auch der systematische Ausbau qualitativ hochwertiger Betreuungsangebote für alle Kinder ist zeitnah weiterzuentwickeln.
Damit den Familien schnell, unbürokratisch und vor allem dort geholfen werden kann, wo sie finanziell besonders belastet werden, fordern wir:
Wir fordern umgehende Entlastung von Familien, darunter
- Elternbeiträge abschaffen und Betreuungslücken schließen
- Kostenlose Verpflegung in Kindertagespflege und Tageseinrichtungen für Kinder
- 100 % Lohnfortzahlung für alle Erwerbstätigen im Krankheitsfall von Kindern
- Energiekostenzuschuss und Inflationsausgleich für jedes Kind
- Kostenfreier Zugang zu Sport und Kultur für Kinder und Jugendliche
- Kostenfreier ÖPNV für Kinder und Jugendliche
- Absenkung der Mehrwertsteuer für Baby- und Kinderprodukte auf 7 %
Hier findet ihr den vollständigen Appell an die politisch Verantwortlichen.
Unterzeichnet haben:
- AWO Bundesverband
- Bundeselternrat (BER)
- Bundeselternvertretung der Kinder in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege (BEVKi) Deutscher Familienverband (DVF)
- Deutscher Hebammenverband (DHV)
- Deutscher Kinderverein (DKV)
- evangelische arbeitsgemeinschaft familien (eaf)
- Initiative Familien e.V
- Landesarbeitsgemeinschaft Familie NRW (LAG-F NRW)
- Profamilia Bundesverband
- Progressiver Eltern- und Erzieher*innen-Verband NRW e.V. (PEV)
- Queeres Netzwerk – Bundesverband queerer Landesnetzwerke e.V.
- SelbstHilfeInitiative Alleinerziehender (SHIA)
- Verband alleinerziehender Mütter und Väter, Bundesverband e.V. (VAMV)
- Verband berufstätiger Mütter e. V. (VBM)
- Zukunftsforum Familie (ZFF)