Für alle Jugendlichen ab 12, die noch nicht geimpft sind, ist Bayern jetzt ein Land, in dem sie nur noch in Ausnahmefällen am gesellschaftlichen Leben teilnehmen dürfen. Weder mit Freunden ins Café noch mit den Eltern ins Restaurant. Ausflugsschiffe und Seilbahnen waren vorher schon verboten wie vieles andere auch. Ausnahmen gelten für sie nur “zur eigenen Ausübung sportlicher, musikalischer oder schauspielerischer Aktivitäten”. Im Schwimmbad beispielsweise soll das laut Gesundheitsministerium folgendermaßen laufen: “Für den Besuch in einem Schwimmbad heißt das, dass die Schüler in den genannten Einrichtungen sportlich tätig sein dürfen. Das beinhaltet allerdings kein darüber hinausgehendes Verweilen wie z. B. ein gemeinsames Zusammensitzen in den Einrichtungen”. Nach dem Schwimmen also möglichst schnell wieder raus aus dem Schwimmbad, Pause machen ist auch nicht vorgesehen. Auch keine gemeinsame Schorle nach dem Fitnessstudio mit den Kumpels.
Besonders problematisch: die Regelung gilt ab dem 12. Geburtstag. Vorher können sich die Kinder aber noch gar nicht impfen lassen. Für alle noch 11-Jährigen geht es mit dem 12. Geburtstag für mindestens 5-6 Wochen in den Lockdown. Mit den geimpften Eltern und Großeltern den Geburtstag im Restaurant feiern? Ebenso verboten wie die Geburtstagsfeier mit Freunden im Kletterpark, im Zoo oder in irgendeiner anderen Freizeiteinrichtung. Schwimmbad geht ja auch nur zum Schwimmen, dort zu feiern wäre ja schon nicht mehr erlaubt.
Gleichzeitig haben innerhalb weniger Tage bereits über 7.000 Personen den Offenen Brief von Initiative Familien für die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen unter 3G-Regelungen gezeichnet. Der offene Brief, der nicht nur von vielen führenden Kinderärzten in Bayern, sondern auch vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Deutschland (BVKJ) sowie weiten Teilen der Politik unterstützt wird, erreicht damit immer mehr Menschen aus allen Lebensbereichen, die sich für uneinegeschränkte Teilhabe von Kindern und Jugendlichen einsetzen.
Sabine Kohwagner von Initiative Familien: “Es ist eine Schande für dieses Land und diese Politik, dass Kindern und Jugendlichen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben verwehrt wird, weil sich zu viele Erwachsene immer noch nicht impfen lassen wollen. Entsprechend der Empfehlung der STIKO müssen Kinder und Jugendliche unter 3G-Regeln Zugang zu allen Bereichen des Lebens haben”